Pandemie drückt Anzahl der beim Zentralruf gemeldeten Auslandsunfälle in 2020 auf Rekordtief

21.029 Meldungen über Auslandsunfälle von in Deutschland zugelassenen Autos mit Fahrzeugen mit ausländischen Kennzeichen gingen 2020 beim Zentralruf der Autoversicherer ein. „Durch den massiven, pandemiebedingten Rückgang von Autoreisen deutscher Urlauber ins europäische Ausland im Jahr 2020 sind die Meldungen über Auslandsunfälle stark gesunken“, berichtet Dr. Jens Bartenwerfer, Geschäftsführer der GDV Dienstleistungs-GmbH, die den in Hamburg ansässigen Zentralruf der Autoversicherer betreut. Zum Vergleich:  2019 wurden dem Zentralruf noch 35.231 Auslandsunfälle gemeldet – ein Rückgang um 40,3 Prozent.

Neuer Spitzenreiter sind die Niederlande: 3.193 Mal wurden in Deutschland zugelassene Autos im Ausland mit einem niederländischen Kfz in einen Unfall verwickelt – das entspricht 15,18 % aller gemeldeten Unfälle. Auf Platz zwei liegen französische Kfz, mit denen es im vergangenen Jahr 2.961 Mal krachte (14,08 %), knapp vor den italienischen Kfz, die 2.875 Mal den Unfallgegner stellten (13,67 %).

Eine Bewertung der Entwicklung bei Auslandsunfällen für das Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr ist pandemiebedingt wenig aussagekräftig. Es ist jedoch ein leichter Trend zu kürzeren Urlaubsfahrten zu erkennen, denn der Anteil der Unfälle mit Autofahrern aus unseren direkten Nachbarländern Niederlande, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Österreich, Schweiz, Tschechien, Polen und Dänemark stieg von 61,49 % in 2019 auf 64,19 % im vergangenen Jahr.

Gefährlichstes Land für deutsche Autofahrer waren im vergangenen Jahr die Niederlande. 3.103 Unfälle bedeuten 14,76 % aller Auslandsunfälle alleine auf niederländischem Boden. Analog zu den Unfallgegnern liegen Frankreich und der bisherige Spitzenreiter Italien auf den nächsten Plätzen. In Frankreich krachte es 3.034 Mal (14,44 %) und aus Italien waren 3.026 Unfälle zu vermelden (14,40 %).

Reisezeit ist Unfallzeit

In der Hauptreisezeit von Juni bis September geschehen die Hälfte der Unfälle. Unfallträchtigster Monat war weiterhin der August: 3.680 Meldungen bedeuten Platz eins vor dem September mit immerhin noch 3.044 Fällen.

Vor der Urlaubsreise mit dem eigenen Pkw ist es wichtig, alle Unterlagen zusammenzustellen, die im Falle eines Falles für eine schnelle Schadenabwicklung notwendig sind. Der Europäische Unfallbericht, die Grüne Karte und die Rufnummer des Zentralrufs der Autoversicherer (0800 25 026 00 aus dem Inland und +49 40 300 330 300 aus dem Ausland), die man vorsorglich ins Handy einspeichern sollte, sowie die europaweit einheitliche Notfallrufnummer 112 gehören in jedes Reisegepäck.

Die wichtigsten Tipps rund um den Urlaub mit dem Auto auf einen Blick

Europäischer Unfallbericht erleichtert die Unfall-Protokollierung
Die inhaltlich und grafisch standardisierte Form des Europäischen Unfallberichts vereinfacht die Aufnahme eines Unfalls im In- und Ausland. Das Formular ist als Durchschreibesatz bei der Kfz-Versicherung bestellbar oder kann unter  https://www.zentralruf.de/alles-zum-zentralruf/infomaterial-bestellen heruntergeladen und ausgedruckt werden.

Erläuterungen und fremdsprachige Ausfüllhilfen zum Europäischen Unfallbericht
Unter https://www.zentralruf.de/alles-zum-zentralruf/unfall-im-ausland kann der Europäische Unfallbericht mit einer erläuternden Broschüre angefordert werden. Die Broschüre enthält Ausfüllhilfen in den Sprachen Englisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Polnisch, Portugiesisch, Spanisch, Tschechisch, Türkisch, Ungarisch und Russisch.

Zentralruf der Autoversicherer hilft auch bei Unfällen im Ausland
Der Zentralruf der Autoversicherer hilft nicht nur in Deutschland unter der kostenfreien Servicerufnummer 0800 25 026 00, sondern auch bei Unfällen im europäischen Ausland schnell und zuverlässig weiter. Aus dem Ausland ist der Zentralruf unter der Rufnummer +49 40 300 330 300 montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr erreichbar. Die Online-Auskunft https://www.zentralruf.de/online-anfrage/anfrageformular des Zentralrufs der Autoversicherer kann auch bei Unfällen im Ausland genutzt werden. Die Auskunft ist für den Anfrager kostenfrei.

Zentralruf ermittelt Schadenregulierungsbeauftragte für ausländische Versicherungen
In jedem EU-Land gibt es für jede Versicherung einen Ansprechpartner, den so genannten Schadenregulierungsbeauftragten. Kennt der Geschädigte die gegnerische Versicherung nicht, wird diese von einer Auskunftsstelle ermittelt. In Deutschland übernimmt der Zentralruf der Autoversicherer in Hamburg diese Aufgabe und benennt die jeweilige Versicherung und deren Ansprechpartner in Deutschland. Dieser Service erfolgt nicht nur für Länder der EU, sondern auch für die Schweiz sowie alle Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) – Island, Lichtenstein und Norwegen. Zu erreichen ist der Zentralruf der Autoversicherer innerhalb Deutschlands gebührenfrei unter der Rufnummer 0800 25 026 00 oder unter https://www.zentralruf.de/online-anfrage/anfrageformular.

Grüne Karte ist nach wie vor sinnvoll
Die Grüne Karte ist zwar in der EU nicht mehr vorgeschrieben, eine Mitnahme ist jedoch sinnvoll. Verlangt wird sie bei Fahrten in folgende Länder: Albanien, Bosnien-Herzegowina, Iran, Israel, Marokko, Mazedonien, Moldawien, Montenegro, Russland, Serbien, Türkei, Tunesien, Ukraine und Weißrussland. Der Fahrzeughalter erhält sie bei seiner Kfz-Versicherung.

Dienstleistungen für die deutschen Versicherer

Seit 1996 realisiert die GDV Dienstleistungs-GmbH wettbewerbsneutrale Branchenlösungen für die Versicherungsbranche. Eine Kernaufgabe ist der reibungslose und sichere Datenaustausch innerhalb der Versicherungsbranche und mit deren Partnern, u.a. durch die Trusted German Insurance Cloud (TGIC ®). Weitere bewährte Services umfassen den Zentralruf der Autoversicherer, die Abschleppzentralen und die elektronische Versicherungsbestätigung (eVB). Über die hauseigene Notrufzentrale der Autoversicherer werden rund um die Uhr Meldungen von den Autobahn-Notrufsäulen und dem Unfallmeldedienst (UMD) abgewickelt.

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Birgit Luge-Ehrhardt, Abteilungsleiterin Unternehmenskommunikation
E-Mail: presse(at)gdv-dl.de

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